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Atomwaffen ächten und verbieten

Foto: Ralf Schlesener

Ein Kriegsszenario mit einer der größten bekannten Vernichtungskräfte beherrscht seit Jahrzehnten die internationale Politik. Ein Krieg mit Atomwaffen wäre verheerend. Trotz großer Fortschritte bei der Abrüstung, würde auch heute nur ein Bruchteil der weltweit stationierten Waffen ausreichen, die Erde unbewohnbar zu machen.

Logo von ICAN, der Internationalen Kampagne zur Abschaffung von Atomwaffen

Das Jahr 1945 markiert den Beginn eines neuen Kriegszeitalters. Mit den Atombombenabwürfen auf Hiroshima und Nagasaki fand eine Zäsur statt, die aber bisher keine Nachahmung fand. Als Drohungsszenario wirkt es dennoch bis heute. Darauf weist Dr. Inga Blum hin. Sie arbeitet in einer allgemeinmedizinischen Praxis in der Nähe von Hamburg und ist im Vorstand der deutschen Sektion der „Internationalen Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges – Ärzte in sozialer Verantwortung“, kurz IPPNW und für die Kampagne ICAN aktiv.

Der verheerende und bisher einzige Einsatz dieser Waffen in einem Krieg bedeutete 1945 allein in Hiroshima innerhalb von Sekunden den Tod von 136.000 Menschen. Viele weitere starben an den Spätfolgen. Atomwaffen auf dem heutigen Stand der Technik sind in der Lage, 1 Millionen Menschen und mehr und auch wesentlich präziser zu töten. Als die Anti-Atomwaffen-Initiative ICAN 2017 den Friedensnobelpreis erhielt, stand auch Setsuko Thurlow auf der Bühne. Sie ist Überlebende von Hiroshima. Dr. Inga Blum verliest eine Übersetzung eines Teils ihrer Rede bei der Preisverleihung.

Der Atomwahnsinn hält bis heute an. Deshalb setzt sich Setsuko Thurlow bis heute für die Abschaffung dieser Waffen ein. Die unvorstellbare Zerstörungkraft, die allein nur eine dieser Bombe anrichten kann, lässt daran keinen Zweifel.

Die Gefahren sind offensichtlich, die auch heute von diesen Waffen ausgehen. Kritikern eines Verbots von Atomwaffen setzt die ICAN etwas entgegen. Frieden durch Abschreckung lasse sie nicht gelten, so  Dr. Inga Blum.

Auch hierzulande gibt es Atomwaffen. Was also tun, Atomwaffen ganz verbieten? Um diese Waffen in den USA, Russland, Frankreich oder auch in Indien, Pakistan, Israel oder Nordkorea verbieten zu können, müssten sie zunächst geächtet werden, so wie z.B. Landminen auch. 2017 hat die UN einen entsprechenden Weg beschritten – aber ohne Deutschland.

Derzeit gibt es schon viele Städte, die sich dem ICAN-Städteappell angeschlossen haben. Nachdem Neumünster bereits den “Mayors for Peace” beigetreten sind, wäre das jetzt der nächste konsequente Schritt.



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