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FLECKENHÖRER vom 30.09.2024

Moin und willkommen zum Fleckenhörer am 30. September 2024! Zum International Translation Day könnte ich euch heute als Diplom-Übersetzer etwas über die Notwendigkeit des Übersetzens erzählen, aber das erspare ich euch. Inzwischen hat die KI und maschinelle Übersetzung in vielen Unternehmen Einzug gehalten und sogar bei Geschäftsabschlüssen durch Verträge wird sich schon auf Google Übersetzer verlassen. Die Folgen der digitalen Konkurrenz werfen drohende Schatten auf die Existenz der hauptberuflichen Übersetzer*innen. Ich feiere den tollen Internationalen Tag des Übersetzens deshalb eher nicht heute.

In Berlin wird es am Tag der Deutschen Einheit auch keine große Feier geben, stattdessen wird die Initiative „Nie wieder Krieg!“ die Friedensbewegung wahrscheinlich wieder einmal für Putin-Propaganda instrumentalisieren. Die Betroffenen der russischen Bombardements in der Ukraine kommen in dem Friedensaufruf nicht vor. Der Landesverband Berlin-Brandenburg der altehrwürdigen Friedensgesellschaft DFG-VK schlägt deshalb öffentlich Alarm und will mit Leichensäcken, Tod-Kostümen und Graffiti vor der Russischen Botschaft gegen die angebliche Friedens-Demo am 3.10. mit Sarah Wagenknecht, Ralf Stegner und Peter Gauweiler protestieren. Toni Schmitz, Sprecherin der DFG-VK Berlin-Brandenburg. „Wir stellen klar: „Die russische Regierung führt in der Ukraine immer noch einen mörderischen und verbrecherischen Angriffskrieg!“

Wer einen ernstgemeinten Friedensaufruf unterstützen will, sollte deshalb am 3. Oktober zur Russischen Botschaft in Berlin fahren.

Unsere Themen heute:
+++ Seminar „Steinerne Zeugen“: Ein wegweisendes Projekt zur Sichtbarmachung jüdischer Friedhöfe ist jetzt in Kiel gestartet
+++ Anti-LNG-Aktionswochen in Brunsbüttel und Pro-LNG-Beschlüsse des Landes Schleswig-Holstein
+++ Neumünster soll stärker auf „Eltern-Jobs“ setzen – Kein Abhetzen mehr zwischen Kita und Arbeitsplatz

Musik:
Daufødt (Norwegen)
Deaf Devils (Spanien)
Anti Todo (Kolumbien)

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FLECKENHÖRER vom 29.07.2024

Moin zum Fleckenhörer am 29. Juli 2024. Derzeit leben weltweit nur noch 5500 Tiger. Mit dem heutigen Aktionstag – dem Internationalen Tag des Tigers – soll seit 2011 jedes Jahr daran erinnert werden, dass diese Tiere und ihr Lebensraum immer stärker schutzbedürftig sind. Vor der Einführung des Aktionstages vor circa 13 Jahren waren es noch etwa 2000 Tiere weniger. Es kann also getrost gesagt werden, Aktionstage bringen etwas und wer dem Tiger helfen will, guckt sich nach Hilfsmöglichkeiten um. Macht Euch schlau, wie Ihr sinnvoll helfen könnt. Spendet zum Beispiel etwas, wenn Ihr ein bisschen Geld über habt.
Wie ein Tiger kämpfen, das muss momentan auch die radikale Linke. Neben der Bedrohung durch Rechte im Parlament und auf der Straße sowie der immer währenden Anfeindung durch die sogenannte Mitte der Gesellschaft kommt noch die Zerissenheit dazu. Die radikale Linke ist gespalten. Hauptsächlich, so scheint es, in radikal Antideutsch und in radikal Antiimperialistisch. Man könnte meinen, mit radikalen Meinungen können radikale Linke umgehen, aber nein. Netanjahus Regierung ist nicht Israel. Die Hamas ist nicht Palästina. Solidarität mit Jüdinnen:Juden ist nicht rassistisch. Solidarität mit Palästinenser*innen ist nicht antisemitisch. Solidarität muss und darf nicht einseitig sein.

Wie ein Tiger kämpfen sollte Mensch auch dagegen, dass Arme gegen Ärmere ausgespielt werden! Nicht wenige der reichsten Deutschen sorgen jedes Jahr durch Steuerflucht für einen Schaden von rund 100 Mrd. € pro Jahr und sie sind es, die ihr Vermögen in den Jahren der Krisen immer weiter vergrößern konnten, während die Mehrheitsbevölkerung den größten Reallohnverlust der Nachkriegsgeschichte und Geflüchtete ein Leben unterhalb des Existenzminimums hinnehmen müssen. Unlängst beschloss die Bundesregierung, geführt durch den selbsternannten Respektkanzler, die Einführung der sogenannten Bezahlkarte für Geflüchtete. Das bisherige Konzept macht es möglich, dass Geflüchtete umfangreich überwacht und kontrolliert werden können. Das bezieht sich auf ihren Standort, sowie die Waren, die sie im Supermarkt erwerben können. Gestern gab es in Kiel eine gemeinsame Demonstration eines breiten Bündnisses gegen die Einführung der Bezahlkarte in Schleswig-Holstein. Achtet auf weitere Demotermine.

Unsere Themen heute:
+++ Reichlich Azubi-Chancen in Neumünster: 384 Ausbildungsplätze warten auf Jugendliche. NGG Schleswig-Holstein Nord startet Lockruf zur Ausbildung
+++ Hitzewelle in Marokko mit vielen Toten. Wir berichten darüber, was getan werden kann.
+++ Neue Gastkünstlerinnen des Ceramic Artist Exchange – Eloisa Gobbo und Karine Guillermin im Keramikkünstlerhaus
+++ Boule im Osterhofpark

Musik:
Tiger Army (USA)
Rumkicks (KOR)
Wick Bambix (NL)
Psh Psh (YV)

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FLECKENHÖRER vom 08.07.2024

Moin zum Fleckenhörer am 8. Juli 2024. Wir haben heute den zweiten Montag im Juli und so kann ich heute einen sehr alten und traditionsreichen Berufsstand würdigen, und zwar den des Stadtschreiers. Heute ist Internationaler Tag der Stadtschreier. Es ist schade, dass wir dieses Amt, das heute irgendwo beim Stadtsprecher Stephan Beitz anzusiedeln wäre, nicht mehr haben. Der Stadtschreier war ein Beschäftigter der Gemeinde, dessen Hauptaufgabe die mündliche Verbreitung amtlicher Bekanntmachungen und sonstiger Angelegenheiten in einem Ort war. Er war also in dieser Hinsicht auch jemand, der Falschnachrichten etwas entgegensetzte.

In der Politik schreien momentan am lautesten die Agenten Russlands: die AfD, danach kommt gleich das BSW – das Bündnis Sahra Wagenknecht. Am Wochenende verbreitete das BSW die Lüge, dass „72 % der Ukrainer Verhandlungen statt Waffen“ wollen. Das führen sie auf eine Umfrage des Kyiv International Institute of Sociology zurück. Ein schönes Beispiel von Propaganda. In der besagten Umfrage heißt es Verhandlungen NEBEN der Fortführung der militärischen Kampagne. Trotz der vernichtenden Misserfolge der Ukrainer glaubt eine Mehrheit der Befragten noch immer, dass am Ende eine territorial integre und souveräne Ukraine stehen wird. Das BSW schließt übrigens eine Koalition mit Grünen und AfD aus, wobei die AfD als Koalitionspartnerin in Kommunalparlamenten ok ist. Finde den Fehler.

Unsere Themen heute:
+++ Fleckenhörer goes Fleckenretter 2024: Ich berichte vom Musikfestival, das wir am Samstag mitten auf dem Großflecken organisiert haben
+++ Sinti-Union goes Memory Matters: Ein Festival pluraler Erinnerungskultur findet bald in Neumünster statt
+++ 29,8 Millionen Euro für Burger, Pommes, Pizza & Co. gaben die Neumünsteraner:innen letztes Jahr aus – Starker „Fast-Food-Hunger“ zur EM erwartet
+++ Blockade von Kreuzfahrtschiffen auf der Kieler Förde – Aktivist*innen demonstrieren gegen Kreuzfahrttourismus

Musik:
Kafvka feat. Once Upon a Punk und AI (BRD/F)
First Choice (Neumünster)
Maria Iskariot (B)
Lyapis Trubetskoy (BY)

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FLECKENHÖRER vom 10.06.2024

Moin zum Fleckenhörer am 10. Juni 2024. Heute vor 100 Jahren starb der italienische Politiker Giacomo Matteotti, Abgeordneter der Italienischen Sozialistischen Partei PSI, einer Partei Italiens, die sich der sozialistischen Arbeiterbewegung zurechnete. Die Ermordung Matteottis durch italienische Faschisten im Jahr 1924 gilt als Beginn der Diktatur Mussolinis. Innerhalb der Partei war er umstritten, weil er Missstände wie Protektionismus und Arroganz der Funktionäre kritisierte und weil er einen reformistischen statt einen revolutionären Kurs verfolgte. Da er aber ein begabter Agitator war und häufig vor Arbeitern sprach, baute er sich eine tragfähige Anhängerschaft auf. Am 10. Juni wurde er von sechs sog. Schwarzhemden entführt, in ein Auto gezwängt und mit einer Feile erstochen. Das Verschwinden Matteottis und die Entdeckung seiner Leiche führte zu einem deutlichen Stimmungswandel in großen Teilen der Bevölkerung. Die Mehrheit zweifelte nicht daran, dass hinter dem Mord die Faschisten steckten. Die „Matteotti-Krise“ war ein Wendepunkt in der Politik Mussolinis. Hatte er vorher noch versucht, in einem gewissen Maß mit den parlamentarischen Institutionen zusammenzuarbeiten, setzte er danach auf eine konsequente Unterdrückung der Opposition, Einschränkung der Pressefreiheit und den Aufbau der Geheimpolizei. Wir entzünden hier ein kleines Licht für den italienischen Helden, der wesentliche Akzente für den italienischen Widerstand im Nationalsozialismus setzte.
In dieser Woche werden hoffentlich viele kleine Lichter in Flensburg entzündet. Entsetzen herrscht dort über die Zerstörung der Gedenkstätte für die Sinti und Roma an der Freien Waldorf-Schule. Es steht noch kein Jahr. Das Mahnmal für die deportierten und ermordeten Sinti und Roma wurde gewaltvoll aus der Verankerung herausgerissen und hinter die anliegende Turnhalle der Schule geworfen. Die Polizei ermittelt bereits. Am 13. Juni um 18 Uhr findet in Flensburg eine Solidaritätsveranstaltung mit den Nachfahren der Holocaust-Überlebenden statt, die unfassbar traurig und wütend sind und sich fragen, wann die Entwürdigungen ihrer Menschen endlich aufhören.
Entsetzen herrscht auch über das gestrige Wahlergebnis bei der Europawahl. Die AfD wird zweitstärkste Kraft – eine rechtsextreme Partei – im Osten sogar stärkste Kraft. Bei vielen Deutschen hat gestern offenbar der rechte Arm gezuckt. Seit Jahren von der Realität entkoppelte, sektenartige Verschwörungsnarrative und Social Media Hirnfick machen es möglich.

Unsere Themen heute:
+++ Bericht der Landesregierung zu einem auf Sylt aufgenommenen Video mit rechtsextremen Parolen sowie zu den Ermittlungsverfahren zu ähnlichen Vorfällen in Pahlen und Schenefeld im Januar 2024
+++ Der Mini-Job ist keine „Arbeit 2. Klasse“ – auch nicht in der Sommersaison in Neumünster – zu den 8.600 Mini-Jobbern in Neumünster eine Meldung der NGG
+++ Deutschlands größte Insektenzählung des NABU geht in die siebte Runde: Noch bis 16. Juni kann man Sechsbeiner zählen

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FLECKENHÖRER vom 27.05.2024

Moin zum Fleckenhörer am 27. Mai 2024. “Wo man singt, da lass dich ruhig nieder, böse Menschen haben keine Lieder.” Doch, haben sie. Und zwar die Prosecco-Nazis von Sylt, die auf der Außenterrasse des Pony-Clubs Naziparolen gebrüllt und Hitlergrüße gezeigt haben. Es gilt nicht der Satz “Auch Reiche können Nazis sein”, sondern gerade Reiche können Nazis sein. Siehe Elon Musk. Nazi-Milliardäre wie die Quandt Familie, Krupp, Porsche, Daimler, Oetker usw. haben Hitler und die NSDAP unterstützt und vom NS-System profitiert. Nach dem Krieg durfte die Finanzelite Nazideutschlands ihr gesamtes Vermögen behalten. Entnazifiziert wurde fast niemand von ihnen. Es würde mich kaum wundern, wenn die Merinopulli-Faschos sich mit dem teuersten Anwalt aus der Affäre ziehen und ungeschoren davon kommen. Neoliberalismus und Rechtsextremismus sind nach einer Studie der Rosa Luxemburg Stiftung kompatibel. Die FDP forderte letztes Jahr ernsthaft, man solle Nichtdeutschen das Demonstrationsrecht entziehen. Dieser Rassismus pur wird auch nicht dadurch ungeschehen gemacht, dass FDP-Lokalpolitiker das eine oder andere richtige Wort auf dem Großflecken sprechen. Aber ich rege mich schon wieder zu viel auf – immer schön neutral bleiben hier, wir sind ja schließlich ein unverzichtbares Lokalradio laut Landtags- und Regierungseinschätzung.

Unsere Themen heute:
+++ Kulturempfang Schriftstellerverband in Schleswig-Holstein
+++ Pralles Plus im Portemonnaie für Bäckerei-Azubis in Neumünster
+++ Demokratie in Gefahr? Demokratiekonferenz am 30. Mai in der Boostedter Straße 3

Musik:
Moscow Death Brigade
Babes in Toyland
Operation Ivy
Kem Trail

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FLECKENHÖRER vom 18.03.2024

Moin zum Fleckenhörer am 18. März 2024! Heute läuft der 102. Fleckenhörer und das heißt, dass ich mein 100. Jubiläum völlig verpasst habe. Verdammich aber auch. Egal! So feiern wir heute den 102. Fleckenhörer als Jubiläumsausgabe.

Ich hab lange nicht mehr auf besondere Tage geschaut. Tatsächlich ist heute einer: Im Rahmen der Entwicklung Deutschlands zu einem demokratischen Rechtsstaat ist der 18. März ein Schlüsseldatum. Mit ihm verbinden sich drei Ereignisse, in denen Menschen für Freiheit und Selbstbestimmung aktiv wurden: die Gründung der Mainzer Republik 1793, die Barrikadenkämpfe der Märzrevolution in Berlin 1848 und die erste freie Wahl zur Volkskammer im Zuge der friedlichen Revolution in der DDR 1990. Der 18. März liefert seit 2018 einen weiteren Aktionstag aus der Kategorie Umweltschutz. Denn dieses Datum wurde zum jährlichen Global Recycling Day (dt. Welt-Recycling-Tag) erklärt. Grund genug, diesen Anlass heute zu erwähnen. Aber der 18. März ist auch der Tag der politischen Gefangenen. Dieser Tag wird begangen, um darauf aufmerksam zu machen, dass Menschen aus politischen Gründen inhaftiert sind oder waren. Der erste Aktionstag der Freiheit für politische Gefangene wurde durch die „Rote Hilfe“ initiiert und erstmalig 1923 begangen. Durch den Faschismus und die damit verbundene Verfolgung linker Gruppierungen geriet der Tag alsbald wieder in Vergessenheit und wurde erst 1996 durch die linksgerichtete Organisation Libertad! wieder begangen.

Unsere Themen heute:
+++ Große 7-stündige Anhörung zu Jugendgewalt im Landtag
+++ Noch-kannst-du.de: Stiftung gegen Rassismus und andere starten neue Aktion
+++ NGG-Tipp für Gastro-Beschäftigte in Neumünster: Weihnachtsgeld im März?
+++ Ehrenamtsmesse 2024: Teaser von Frank Daschner

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FLECKENHÖRER vom 22.01.2024

Willkommen zum Fleckenhörer am 22. Januar 2024! Das Wochenende startete kühl mit einigem Restschnee auf den Straßen, jetzt kommt die Wetteränderung. Mit kräftigem Wind, der heute auch zu Sturmböen führte, kommt deutlich mildere Luft nach Schleswig-Holstein. Der Wind dreht sich! Das gilt auch für die bleischwere Lethargie, die jahrelang auf der Organisation von Anti-Nazi-Demos im Land gelegen hat. Norddeutschland zeigte dem Faschismus die rote Karte. In Flensburg waren gestern 8.000-9.000 Menschen auf der Straße, 4.000 in Henstedt-Ulzburg, 3.700 in Pinneberg. Selbst Nortorf als Stadt mit 6.000 Einwohner*innen hat gestern eine “Demo gegen Faschismus und die Deportationspläne der AfD” organisiert. Und wo bleibt Neumünster, fragen sich viele Menschen auf der Straße?

Unsere Themen heute:
+++ Bericht der Landesregierung über den Brand in der Abschiebehaft Glückstadt unter der Lupe
+++ 18 Prozent der 20- bis 34-Jährigen in Schleswig-Holstein ohne Berufsabschluss.
Gleichzeitig sind 127 Ausbildungsplätze unbesetzt: Ausbildungsmarkt in Neumünster unter Druck
+++ Gedenkfeier, ökumenischer Gottesdienst und Ausstellung zum Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus

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FLECKENHÖRER vom 27.11.2023

Moin zum Fleckenhörer am 27. November 2023. Der 27.11. ist Tag des Streichholzes. Der Tag des Streichholzes ist dem Apotheker John Walker gewidmet, welcher als sein Erfinder gilt. Am 27. November 1826 machte er angeblich eher zufällig seine Entdeckung. Nach dem er in einem Topf mit chemischen Substanzen herummengte, blieb auf seinem Rührholz ein getrockneter Klumpen übrig. Beim Versuch, den Klumpen am rauen Fußboden abzustreifen, entzündete sich der Klumpen. John Walker hatte das Zündholz erfunden, ließ es sich aber nicht patentieren.

Mit einem Streichholz lässt sich gut zündeln, mit Politik ebenfalls. Am Samstag gab es in Berlin eine u.a. von Christof Ostheimer initiierte Friedensdemonstration, die aber keine war. Nationaler Egoismus, Antiamerikanismus, Anti-Modernismus und Hass machten sich dort breit. Die “Friedensdemonstration” war eine Demonstration für Willkür, Sadismus, Terror und Krieg. Eine Friedensbewegung, die einfach nur abstrakt Verhandlungen, Abrüstung, Waffenstillstand und Frieden fordert, ist in der Realität komplexer Konflikte in keinem Fall ein progressives, linkes oder antifaschistisches Projekt. Auch die Abgrenzung nach rechts funktionierte wie bei der ersten Wagenknecht-Demo überhaupt nicht. Es gab Holocaust-Relativierung, antisemitische Codes und Verschwörungsideologien. Es wurden Schilder “Ami go home” von Compact hochgehalten, der Musiker Pablo Miró hielt eine Holocaust relativierende Rede über Gaza. Darin beklagte er angebliche Gräueltaten der Israelis, die schlimmer seien als alles Andere, und forderte “Stolpersteine für Gebäude, die in Gaza bombardiert wurden, weil darinnen angeblich vielleicht ein Jude war”. Der Dritte Weg war mit einem Neonazi-Streamer anwesend. Verschwörungsgläubige und Anhänger*innen des autoritären Putinregimes von der sog. Freedom Parade hatten einen eigenen Block. Ich könnte allein anhand der Berichte der Antiverschwurbelten Aktion, die diese Vorfälle dokumentiert hat, eine Stunde damit füllen. Zwei Transparente stechen hervor: “Stoppt den Völkermord in Palästina” und “Mensch ist nicht im Krieg mit Russland”. Während mit dem zweiten Transparent jedwedes Mitgefühl mit den ukrainischen Opfern des russischen Imperialismus verweigert wird, enthält das erste die “Genozid”-Behauptung gegen Israel, über Gaza hinaus ausgedehnt, obwohl sich diese trotz der nicht prüfbaren Todeszahlen von Hamas aus Gaza nicht halten lässt. Ich halte es mit der VVN, die sagt “Antisemitismus, Coronaleugnung, Querfront sind nie zu tolerieren”. In Erinnerung an alle Opfer des Hamas-Faschismus in Israel gilt heute wie alle Tage:
Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus!

Unsere Themen heute:
+++ Internationaler Tag gegen Gewalt und Orange the World Aktionen der Gleichstellungsstelle der Stadt Neumünster
+++ Warnung vor “Asbest-Welle”: 11.500 Wohnhäuser in Neumünster sind “Asbest-Fallen” bei Sanierung
+++ NGG fordert mehr “Digital-Fitness” für Jobs in Neumünster: 2.180 Betriebe in Neumünster sind gefordert

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FLECKENHÖRER vom 06.11.2023

Moin zum Fleckenhörer am 6. November, am internationalen Tag des Saxofons! Deutschland befindet sich im Zustand der Polykrise. Die Pandemiefolgen sind noch nicht bewältigt, die Inflation ist hoch und die Klimakrise wird immer virulenter. Zusätzlich sind mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und dessen Folgen und des menschenverachtenden Terrorakts der Hamas auf Israel weitere Herausforderungen für die Gesellschaft und ihren Zusammenhalt entstanden. Die anhaltenden Unsicherheiten und Verteilungskonflikte bieten das Einfallstor für antidemokratische Positionen und rechtsextreme Ideologien, für Hass und Menschenfeindlichkeit.

Unsere Themen heute:
+++ Überstunden: Die Gewerkschaft NGG hat den “Fleiß-Pegel” des Jahres für Neumünster erstellt: 1,1 Mio. Überstunden – 579.000 für “umsonst”
+++ Der Gedenkstätte Wehnen in Niedersachsen soll finanzielle Unterstützung versagt werden: Wir stellen sie vor
+++ Verkehrssicherheit für Alle ist mehr als Tempo 30: Der ADFC Schleswig-Holstein e.V. äußert sich zur Straßenverkehrsgesetz-Reform

Musik:
Die Dorks
Paralysed Age
Sad Lovers & Giants

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FLECKENHÖRER vom 28.08.2023

Moin zum Fleckenhörer am 28. August 2023!

Ich bin wieder da nach einer zweiten Corona-Infektion, die mich letzte Woche schachmatt gesetzt hat. Zwischenzeitlich hat sich bei uns im Radio einiges getan. Die Mitglieder haben sich dafür entschieden, so schnell wie möglich einen Einstieg in den Verbreitungsweg DAB+ zu suchen, gleichzeitig wollen wir UKW bis zum Jahr 2026 beibehalten. Was das für unsere Hörer*innen bedeutet, ist jetzt noch nicht abzusehen. Fakt ist aber, dass Ihr in einigen Jahren neue Empfangsgeräte für das Digitalradio benötigt.

Wir sagen aber auf jeden Fall vorher Bescheid 🙂 Jaja, die Technik geht weiter, heißt es von allen Seiten. Heute vor 60 Jahren hat der niederländische Konzern Philips auf der Großen Deutschen Funk-Ausstellung in Berlin die erste Kompaktkassette (Musikkassette) und den zugehörigen, mit Transistoren bestückten Kassettenrekorder vorgestellt. Und ich muss dazu sagen, meine Tape-Sammlung existiert noch, aber sie liegt ungenutzt in einem Karton unterm Bett. Ich sehe DAB+ immer noch als Brückentechnologie bzw. Übergangstechnologie, die schneller verschwinden wird, als uns lieb ist. Aber was weiß ich denn.

Unsere Themen:
+++ „Jamel rockt den Förster“: So war das Festival gegen Rechts in Mecklenburg-Vorpommern!
+++ NGG fordert Ende einer „vom Geburtsdatum diktierten Unterbezahlung“ für Jugendliche – d.h. einen Mindestlohn für unter 18-jährige Ferienjobber
+++ Kein Platz für nationalistische Dänische Volkspartei in Flensburg: Grünen-Politiker protestieren

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FLECKENHÖRER vom 17.07.2023

Willkommen zum Fleckenhörer am 17. Juli. Ich bin gerade wettergegerbt aus der Sommerfrische von Scharbeutz zurück und kredenze euch heute wieder eine halbe Stunde sog. Linksradikalismus oder das, was die AfD Hamburg dafür hält. Eines ist klar, die Zeiten bleiben herausfordernd. 

Letzte Woche habe ich über die großen Bootsunglücke im Mai und Juni hier gesprochen. Mit einer Resolution hat das Europäische Parlament letzte Woche erneut die EU-Mitgliedstaaten aufgefordert, dringend ihrer Verantwortung gerecht zu werden und das Sterben von Menschen auf dem Mittelmeer zu verhindern. Dazu sagt der Schleswig-Holsteinische Abgeordnete der Grünen, Rasmus Andresen:

„Der Schiffbruch von Pylos am 13. und 14. Juni, bei dem mehrere hundert Menschen ums Leben kamen, ist das jüngste Beispiel für unzählige vorhersehbare und vermeidbare Zwischenfälle im Mittelmeer.

Die EU hat hier eine humanitäre Verantwortung und eine moralische Pflicht, Menschen in Gefahr zu retten. Wir brauchen dringend eine staatlich geführte EU-Such- und Rettungsmission. Wir müssen sicherstellen, dass keine Menschenleben mehr auf See verloren gehen. Zudem dürfen NGOs, die Leben retten, nicht länger kriminalisiert werden.“

Unsere Themen:
– Passend zur Ferienzeit: NGG rät Beschäftigten in Neumünster zum Urlaubsgeld-Check
– Für „grüne Daumen“ gibt es jetzt in Neumünster dickere Lohntüten – Der neue Stundenlohn für die Arbeit im Garten und in Parks: 18,87 Euro
– ADFC fordert Verstetigung der Mittel für die Radverkehrsförderung: Radwege planen, bauen und sanieren sich nicht in einem Jahr

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FLECKENHÖRER vom 03.07.2023 jetzt zum Nachhören

Moin zum Fleckenhörer am 3. Juli! Wir haben einen anstrengenden Umzug in unsere neuen Räumlichkeiten in der Sedanstraße 17 hinter uns, sind aber erleichtert, dass es organisatorisch absolut hervorragend lief.

Den Fleckenhörer habe ich aus Zeitgründen bewusst kurz gehalten.
Themen:
+++ NGG warnt vor „Azubi-Vakuum“ in Bäckereien und appeliert daran, junge Menschen in Neumünster ins „Frühaufsteher-Handwerk“ zu holen. Hintergrund ist, dass nur noch 19 Azubis in Bäckereien und Filialen ausgebildet werden | Bessere Azubi-Vergütung gefordert
+++ RIO – KÖNIG VON DEUTSCHLAND am 9. Juli um 16 Uhr im Stadttheater Flensburg
+++ Kiel bekommt einen Semra-Ertan-Platz
+++ Moinsterclash in Flensburg

Musik:
Agrotóxico (BR)
Kem Trail (Hamburg)
Frittenbude (Berlin)
Ton Steine Scherben (Fresenhagen)

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FLECKENHÖRER vom 26.06.2023

Willkommen zum Fleckenhörer am 26. Juni. Heute ist der Tag des Problembären Bruno, der 2006 von Edmund Stoiber zum Abschuss freigegeben wurde. Ziel und Intention dieses Aktionstages: Auf die Möglichkeit der Zuwanderung weiterer Bären nach Deutschland hinzuweisen und deren Akzeptanz in der Bevölkerung zu erhöhen. Die Stiftung Bären verweist immer wieder kritisch daraufhin, dass auch ca. 17 Jahre nach dem Abschuss des Problembären Bruno nach wie vor erhebliche Mängel in der Vorbereitung eines möglichen Folgefalls existierten. Mit anderen Worten befürchtet man, dass auch andere Tiere rücksichtslos erschossen werden würden.
Nach dem Problembär kommt der Problemdöner: Die AfD dreht nun völlig am Rad. Die Partei will nun die liebsten Fast-Food-Speisen der Deutschen aus dem Land werfen und so etwas wie ein Döner- und Pizza-Verbot in Deutschland. Der AfD-Kandidat für die Europawahlliste Alexander Jungbluth verkündete beim Pfalztreffen der AfD: „Wir werden eintreten für eine Einheit in Vielfalt, wie es bei uns im Parteiprogramm heißt. Das heißt, wir wollen nicht, dass überall in Europa Dönerbuden stehen und Shisha-Bars“.
Na, Mahlzeit! Mit einer AfD in der Regierung wird es uns allen schlecht gehen. Wer meine Lieblingsgerichte angreift, greift auch mich an.

Unsere Themen heute:
+++ NGG fordert Mindest-Kurzarbeitergeld und will Krisenschutz für Beschäftigte in Neumünster
+++ Teilnehmer des „Schwarzen Blocks“ verliert kleinen Waffenschein: Eine Pressemitteilung des Schleswig-Holsteinischen Verwaltungsgerichts lässt aufhorchen
+++ Demo in Lübeck: Bündnis gegen Rechts in Lübeck ruft zur Kundgebung vor dem Rathaus auf

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FLECKENHÖRER vom 12.06.2023

Willkommen zum Fleckenhörer am 12. Juni, dem Internationalen Tag der Falafel. Warum das frittierte Bällchen aus pürierten Bohnen bzw. Kichererbsen, Kräutern und Gewürzen heute einen Ehrentag hat, darüber scheint niemand Bescheid zu wissen. Ist egal. Lecker ist das Zeug auf jeden Fall. Und bei den subtropischen Temperaturen und dem Extremwetter ist so eine leichte Kost sehr empfehlenswert.

Im heutigen Fleckenhörer geht es primär um das Erinnern, das sind unsere Themen in Gänze:
+++ Gedenken und Straßeneinweihung Alice Spitz in Neumünster am 9. Juni
+++ Zum Ergebnis der EU-Innenministerkonferenz vom 8. Juni:
Bundesregierung stimmt dem Ausverkauf der Menschenrechte in Europa zu – und versucht hinterher alles schön zu reden.
+++ 9,2 Millionen Kugeln – so groß ist der „Eis-Hunger“ in Neumünster: Gewerkschaft NGG will für die Beschäftigten in der Süßwarenindustrie ein Lohn-Plus
+++ „Demokratinnen und Demokraten stehen gegen rechten Populismus parteiübergreifend zusammen!“ – Hinweis auf eine Veranstaltung des Vereins für Toleranz & Zivilcourage am 13. Juni

Musik:
Moshiach Oi (USA)
Régine Zylberberg (F)
Grell (Neumünster)
Best Wishes (NL)

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FLECKENHÖRER vom 03.04.2023

Willkommen beim ersten Fleckenhörer, the Magazin formerly known as”Fleckenkieker”. Wir werden heute wieder ganz viel Spaß zusammen haben, denn ich bin nach der Verabschiedung eines wichtigen Radiomachers in Hamburg in den Unruhestand wieder einmal ganz der Meinung, dass ich meine Freizeit am Sonntag und Montag auch weiterhin zu opfern bereit bin, um linkes Radio in Neumünster zu betreiben. Am Dienstag entscheidet die Ratsversammlung in Neumünster darüber, ob wir dazu überhaupt die Gelegenheit haben, denn es geht um eine auf 5 Jahre angelegte Finanzierung unserer neuen Räumlichkeiten in der Sedanstraße. Seit Monaten produziere ich den Fleckenhörer bereits im Homeoffice, weil der Funkhausbetrieb im Großflecken 32 derzeit kein Spaß ist. Baulärm, Baustaub, Schmutz im Funkhaus – an einen geregelten Radiobetrieb ist derzeit nicht zu denken. Gut, dass wir am Wochenende die Möglichkeit hatten, live von der Kunstmesse HolstenArt 2023 zu senden. Dem gesamten Team des Freien Radios gilt mein herzlicher Dank.

Themen heute:
+++ ROBIN WOOD fordert Steuer auf Vielfliegerei
+++ NGG fordert nachgesüßte Löhne von der Süßwarenindustrie
+++ „The North-Drift – Plastik in Strömen“ am 6. April um 18 Uhr im Schifffahrtsmusem Flensburg fordert Zuschauer*innen

Musik von:
The Dead End Kids (BRD)
Abwärts (BRD)
The Offenders (Italien/BRD)
Die Mannequin (CAN)