Seit Monaten machen Pflegekräfte in Schleswig-Holstein mobil gegen eine eigene berufständige Kammer im Land, gegen die Pflegeberufekammer. Nach etlichen Protestveranstaltungen im vergangenen Jahr gab es den Auftakt für das neue Protestjahr am Montag, 6. Januar in Neumünster. Hunderte Pflegekräfte aus ganz Schleswig-Holstein, einige in gelben Westen und unterstützt unter anderem auch von ver.di zogen durch die Stadt. Drei von Ihnen, Anja Kuczera und Marius Schneekloth-Herzog vom Verein Pflegestimme – Bündnis aller Pflegekräfte und Dennys Bornhöft als Landtagsabgeordneter, waren so freundlich, gleich nach der Demo zu Sönke ins Radiostudio zu kommen, um ihm und Euch in aller Ruhe zu verklickern, was es mit der Pflegeberufekammer auf sich hat und warum sie gegen diese Kammer auf die Straße gehen.
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Sehr geehrte Redakteure,
wir freuen uns über jede öffentliche Diskussion zur berufsständischen Vertretung der beruflich Pflegenden. Ebenso würden wir uns freuen, wenn wir unsere Sicht auf die Kritik zur Pflegeberufekammer kommunizieren können und sie uns ebenfalls zu einem Gespräch einladen. Eine Terminfindung kann über mich oder Frau Erntges (erntges@pflegeberufekammer-sh.de/ 04321 8544840) stattfinden. Zur Vorbereitung darauf können Sie sich über https://www.pflegeberufekammer-sh.de/fileadmin/layout/images/pdf/2019-08-26_PBK_SH_Jahresbericht201819_final.pdf unseren ersten Jahresbericht aufrufen. Darauffolgende Informationen finden Sie in unseren Newslettern über die Seite https://www.pflegeberufekammer-sh.de/publikationen.html
Mit freundlichen Grüßen
Frank Vilsmeier
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich finde es sehr lobenswert, wenn regionale Themen aufgegriffen werden und würde mir hierbei eine ausgeglichene Berichterstattung wünschen. Thema war der Protest gegen die Pflegeberufekammer, die laut Frau Kuczera nicht sinnvoll sein soll, da sie u.a. nicht kurzfristig etwas an der Situation für die Pflege ändern können soll. Diese Aussage ist etwas irreführend, da
zum einen die Pflegeberufekammer mit an den Umsetzungen der “Konzertierten Aktion Pflege” (KAP)vom Bund beteiligt ist, wo verschieden Aktionen für eine Verbesserung der Pflege aufgelistet sind und die Pflegeberufekammer in einem eigenem Projekt für den Wiedereinstieg von ehemaligen Pflegekräften selbst versucht, den Pflegenotstand zu lindern.
Zum anderen erwähnt Frau Kuczera selbst keine Vorschläge, wie das überhaupt funktionieren kann/soll, kurzfristig etwas zu verbessern?
An dieser Stelle vermisse ich auch ihre journalistische Aktivität zu hinterfragen, was ist “kurzfristig”? 5 Monate, 3 Jahre? Und bitte, wie soll das gehen und/oder was kann/muss hier erfolgen?
Ein ganz anderer Aspekt ist, dass ein Großteil der Pflege die “Gewinnerwirtschaftung” im Gesundheitswesen kritisiert, dass Konzerne Profit und Rendite aus dem Geschäft mit der Gesundheit/Krankheit ziehen!
Hier ist es für mich unverständlich, warum sie Herrn Bornhöft als Landtagsabgeordneten der FDP nicht einmal fragen, wie er hier Lösungen sieht. Immerhin steht die FDP für eine liberale Wirtschaftspolitik, wo “Leistung” sich lohnen soll und der Mittelstand und Konzerne unterstützt werden, die hier den Profit einstreichen! Wieso man in solch einer Situation Herrn Bornhöft nicht mit diesen Widerspruch konfrontiert und ihn fragt, wie er die Pflege vor diesem Hintergrund unterstützen will, ist nicht nachvollziehbar und zeigt, dass hier wesentliche Zusammenhänge bei der Berichterstattung außen vor gelassen wurden.
Vor diesem Hintergrund ist ihre Berichterstattung sehr einseitig und unreflektiert, aber das bedeutet ja nicht, dass sie hier noch die Zusammenhänge nachholen können, die hier fehlen.
Mit freundlichen Grüßen
Marc Dittmann