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FLECKENHÖRER vom 11.08.2025

Moin und willkommen zum Fleckenhörer am 11. August 2025! Heute ist der Fleckenhörer wie immer etwas vermischt. Ich bringe ein wenig Festivalstimmung vom Wutzrock am Eichbaumsee in Hamburg-Allermöhe mit, einem der ältesten nicht-kommerziellen Festivals Deutschlands – mit freiem Eintritt, klarer politischer Haltung und einem vielfältigen Programm aus Punk, Hip-Hop, Ska, Rock, Poetry Slam, Infoständen und großem Kinderfest. Wie es oft so ist, konnte ich viele der angebotenen Bands nicht sehen, aber vom Zelt aus hören. Absoluter Spaßfaktor an dem Wochenende. Worauf ich gut hätte verzichten können, ist das ##### ####### vom Zelt gegenüber, der meinte in eine Flasche pinkeln zu müssen. Punk hin oder her – seinen Pimmel auf einem Festival rauszuholen gehört sich einfach nicht. Es sei denn, es sind Aufkleber mit der Aufschrift „Du bist so 1 Pimmel“.

Ich wünsche euch heute einen schönen Tag des Weizens und damit meine ich nicht das schöne Kaltgetränk, das viele auch hier im Norden lieben. Nein, heute ist tatsächlich der Ehrentag für die Pflanzenarten der Süßgräser aus der Gattung Triticum, die wir gerne als Brot verspeisen. Und damit genug Vorgeplänkel.

Unsere Themen heute im Fleckenhörer:
+++ Interview von KAST e.V. mit der Kieler Band Denkedrans
+++ Gewerkschaft klagt „Büfett-Gier“ in Restaurants an: Auch in Neumünster landen Berge von Essen in der Tonne
+++ BUND Schleswig-Holstein meint: Olympia bringt mehr Schaden als Nutzen

Musik:
Trümmerratten (Hamburg)
Die Denkedrans (Kiel)
Tyna (Hamburg)
Imprison (Ukraine)

FLECKENHÖRER vom 16.06.2025

Moin und willkommen zum Fleckenhörer am 16. Juni! Gestern endete die Holstenköste 2025. Die Polizei berichtet, dass sie 240.000 Besucher*innen angelockt hat. Das für mich schönste Ereignis war sicherlich der Auftritt der Band Quiet Girl aus Lübeck auf der Jungen Bühne. Bei strahlendem Sonnenschein und sehr angenehmen Temperaturen blieb es wohl weitgehend friedlich und es gab wenig Streit und Krawall. Hoffentlich war das Fest auch okay für die Wildbienen, die vor dem Rathaus ihre Nistplätze haben. Wer aufmerksam durch die Stadt geht, hat sie vielleicht schon entdeckt: kleine, helle Sandhaufen in den Pflasterfugen auf dem Rathausvorplatz und vor den Arkaden. Hier haben Wildbienen und Sa
ndwespen ihre Nester gebaut. Die Tiere graben senkrechte Röhren in den Fugen zwischen den Pflastersteinen und legen dort ihre Eier ab, teilte die Untere Naturschutzbehörde der Stadt Neumünster mit. Offensichtlich sollen die Tier aber durch das Laufen auf diesen Flächen oder auch gelegentliches Fegen nicht beeinträchtigt werden. Ich würde es den kleinen Insekten wirklich wünschen.

Es gibt laute Krisen aktuell wie im Gaza, Israel oder Iran – es gibt aber auch leise Krisen. Einsamkeit ist beispielsweise eine leise Krise. Laut aktuellen Studien fühlen sich fast 40 Prozent der Menschen in Deutschland zumindest zeitweise einsam – mit gravierenden gesundheitlichen Folgen. So kann Einsamkeit ähnlich schädlich sein wie 15 Zigaretten täglich. Besonders betroffen sind junge Erwachsene, Ältere, Alleinerziehende und Menschen in unsicheren Lebensverhältnissen. In der Lübecker Innenstadt versammelten sich gestern rund 100 Menschen, um unter dem Motto „Aus der Einsamkeit in die Verbundenheit“ deutlich zu machen: Einsamkeit ist keine Privatsache, sondern ein gesamtgesellschaftliches Problem. Die Teilnehmer*innen forderten eine deutliche Stärkung der psychotherapeutischen Versorgung, flächendeckende Prävention und eine entstigmatisierende gesellschaftliche Aufklärung. Super Sache, finde ich.

Unsere Themen heute:
+++ Neumünster muss vom „Wohnungsbau-Turbo“ profitieren
+++ BUND SH plädiert für Moore, Grünland und weniger Dünger für eine klimaneutrale Landwirtschaft
+++ Gassi gehen gegen Rechts! Bunter Protest gegen den AfD-Landesparteitag in Henstedt-Ulzburg
+++ Sonderführung „Frauen aus der Stadtgeschichte“

Musik:
Foll Fies (Kiel)
Coba (Kiel)
Béton Armé (Kanada)
Gee Tee (Australien)

FLECKENHÖRER vom 16.12.2024

Moin und willkommen zum Fleckenhörer am 16. Dezember 2024. Der Samstagabend stand dieses Mal ganz im Zeichen des AJZ. Das Autonome Jugendzentrum an der Friedrichstraße öffnete zum letzten Mal seine Türen und alle, alle, wirklich alle kamen. Leute, die wahrscheinlich 1972 bereits am Tresen lümmelten und Leute, die das AJZ vielleicht aus den 90er Jahren gut kennen. Fünf Punkbands mit Neumünsteraner Ursprüngen gaben sich das Mikro in die Hand, wobei eine Band das Konzert sogar als Abschiedskonzert nutzte. Die Band Schaisze verkaufte an dem Abend ihr letztes Album „endlich h​ö​rt die schaisze mal auf“ in Form von Tapes, die auf 22 Stück limitiert waren und die es nur am 14. Dezember im AJZ Neumünster zu kaufen gab.

In der AJZ gibt es sie noch, die guten alte Zeiten. Bier 1,90 €, Eintrittsempfehlung am Eingang: 5 € als Spende deklariert, wohlgemerkt für 5 Konzerte.

In der Politik wird gekauft, was das Zeug hält, damit man gut Friend ist mit den Unternehmen und den Superreichen. Keine Partei hat in diesem Jahr so viele Zuwendungen über 35.000 Euro bekommen wie das BSW. Die Summe der Großspenden liegt rund 40 Prozent über jener der CDU. Insgesamt über 5 Millionen Euro Spenden erhielt die durch und durch undemokratisch aufgebaute Organisation BSW. Man sollte sie besser Sekte nennen. „Dieser Politikerkauf durch zahlungskräftige Interessengruppen und Superreiche muss verboten werden.“ sagte Sahra Wagenknecht am 24. August 2021. Achja. Politiker. Ich bin ihre despektierliche Sicht auf große Teile der Bevölkerung leid. Ich bin ihre Vereinfachung und ihre Lügen leid. Ich bin es leid, Menschen zu sehen, die sich größtenteils um sich selbst drehen.

Unsere Themen heute:
+++ „Weihnachtsgeld-Check“ sollten auch Azubis und Mini-Jobber in Neumünster machen
+++ Northvolt: BUND SH kritisiert Geldverschwendung zu Lasten der Natur und der Steuerzahler
+++ Gelbe Hand: IG BAU sucht kreative Ideen gegen Rechts
+++ Film „ANTIFA – Schulter an Schulter. Wo der Staat versagte“

Musik:
Schaisze (Neumünster)
Atonal (Freiberg)
Assel Terror (Lunzenau)
Detlef (Köln)