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Der Maler Heinrich Basedow im Nationalsozialismus

Basedows Hitlerportrait auf dem Buchtitel, den die Berliner Kulturwissenschaftlerin Claudia Schmölders veröffentlicht hat.

Der Maler Heinrich Basedow der Jüngere starb bereits 1994 in Kiel. Erst jetzt sind seine Arbeiten wieder öffentlich zu sehen. Die Gerisch Stiftung in Neumünster zeigt aktuell über 50 Werke. Basedow zeichnete vorwiegend Naturbilder und Portraits. 1978 sollte er dafür den Kulturpreis der Stadt Kiel erhalten. Doch seine Rolle im Nationalsozialismus wurde erstmals öffentlich zum Thema. Er nahm den Preis schließlich nicht an. Bereits 1930 war er der NSDAP beigetreten und war später in der SA und in der Wehrmacht. 1936 malte er ein Bild Adolf Hitlers und bewarb sich damit bei der Großen Deutschen Kunstausstellung, einer Leistungsschau der Kunst im Nationalsozialismus. Dennoch heißt die aktuelle Ausstellung in Neumünster “Ich habe immer nur das Schöne gemalt…”

Das war Anlass für uns, mehr über den Maler Heinrich Basedow d. J. im Nationalsozialismus zu erfahren.

Wir sprachen dazu mit Siegfried Jahn, der das digitale Werkverzeichnis Basedows erstellt hat, mit der Kunsthistorikerin Dr. Bärbel Mahnitz, Kuratorin der Ausstellung, mit Claudia Schmölders, die über die Ikonographie Hitlers und über Heinrich Basedow publiziert hat, mit Klaus Bürstrin, Musikwissenschaftler und Publizist, der zu einem Zeitzeugen zu Basedows Wirken in Potsdam recherchiert hat und mit Brigitte Gerisch, Initiatorin der Ausstellung in Neumünster.



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2 Gedanken zu „Der Maler Heinrich Basedow im Nationalsozialismus“

  1. Interessant ist, dass der letzte Besitzer des Hitlerporträts, der NSDAP-Politiker und Dresdner Oberbürgermeister Hans Nieland, nach 1945 in Neumünster-Gadeland interniert war.

  2. Schade, dass nicht erwähnt wurde, dass Heinrich Basedow eine Rolle ähnlich der des Herrn Schindler spielte. Ich habe hier eine ganze Mappe mit vielen Briefen von Menschen, die er rettete und die Papiere über das Entnazifizierungs-Verfahren.
    Ich kannte Heinrich Basedow persönlich. Er war ein Freund meiner Familie.
    Seine Bescheidenheit, seine großherzige Liebe zu anderen Menschen, sein unglaubliches Wissen und nicht zuletzt sein Talent machten diesen faszinierenden Mann aus, bei dem ich viele Sonntage meiner Kindheit verbrachte.
    Er wird leider oft als einer der Getreuen Hitlers abgetan. Er riskierte aber ständig sein Leben, indem er die Juden warnte, wenn die Häuser „kontrolliert“ werden sollten. Er war ein gläubiger Mensch, der alles für Andere gab.
    Aber es gibt leider zu viele Menschen, die ohne jegliches Wissen über Menschen richten.

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