„Distanziert Verehren statt heißblütig Begehren“ Zwischen Herz und Ritual.
Liebe ist Liebe. Und die wird besungen. Das war im Mittelalter so wie heute. Aber die Art wie gesungen wurde und wird, die zeigt doch einige Unterschiede. Im Mittelalter, zur Zeit der Ritter,wurde mittelhochdeutsch gesprochen. Gab es schon das,was wir heute Literatur nennen? Ja die gab es. In Form von langen Heldenliedern, z.B. das Nibelungenlied , in Form von Erzählungen.U.a. die Parzivalgeschichte von Wolfram von Eschenbach, und in Form von Gedichten und Liedern.
So um 1200, also im Hochmittelalter, war der Minnegesang das Maß der Dinge. Genauer gesagt der hohe Minnegesang, der Ausdruck des Minnedienstes ist. Er wurde an den Höfen, vom Ritterhof bis zum Königshof gepflegt. Minne wurde als Liebe zwischen Mann und Frau verstanden, allerdings stark ritualisiert und standesbezogen. Nur Adelige wurden besungen. Es ging nicht um erfüllte Liebe, sondern um einseitige Verehrung, die vom Sänger ausging.In unseren Ohren hören sich die Gedichte etwas merkwürdig an. Aber das macht sie auch interessant.
Die hohe Minne wurde zum Ausgang des Hochmittelalters von der niederen Minne verdrängt. Nun wird nicht die hohe Frau,sondern das schöne Bauernmädchen besungen. Was für unsere Ohren erheblich natürlicher klingt. Waren die Minnelieder gar die Schlager des Mittelalters?
Machen Sie sich liebe Hörerinnen und Hörer selbst ein Bild.
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