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Infos zur neuen Erstaufnahme-Einrichtung für Ukraine-Geflüchtete in der Schnoor-Arena

Bild: Mike Finn “Schulter an Schulter mit der Ukraine” (https://flic.kr/p/2n7Kemc) – CC BY 2.0

Der Stadtteilbeirat Wittorf und die Stadt Neumünster hatten heute am 6. April in die ehemalige Stefan-Schnoor-Arena eingeladen, um die Pläne für eine kommunale Erstaufnahme-Einrichtung für Geflüchtete vorzustellen.

Nach Ostern sollen nun die ersten Geflüchteten die ehemalige Tennis- und Fußballhalle beziehen können, da die Turnhalle in der IGS Brachenfeld nach und nach freigemacht werden soll.

Nach heutigem Stand befinden sich 79 Personen in der Turnhalle der IGS, 150 Geflüchtete konnten bereits in Wohnungen vermittelt werden.

Alfred von Dollen, der ehemalige Chef des FEK, leitet den Verwaltungsstab zur Versorgung der Flüchtlinge aus der Ukraine und stand heute Anwohner*innen und Funktionär*innen Rede und Antwort. Es konnten alle Fragen gestellt werden, die im Zusammenhang mit den Geflüchteten entstanden waren, um sich ein Bild vor Ort zu machen.

300 Feldbetten sind aktuell in der inzwischen ziemlich maroden Arena aufgebaut worden. Die Stadt hat zusätzlich Stockbetten bestellt. Sobald diese da sind, könnten 600 Geflüchtete untergebracht werden. Die rein theoretische Kapazität liege gar bei 1000. Wie der Besitzer, Möbel Brügge, bestätigte, würde das Unternehmen den geplanten Abriss noch um weitere Monate verzögern, so wie es nötig sein sollte.

Wie von Dollen ausführte, werden auf dem Außengelände Sanitärcontainer aufgestellt, es entsteht ein Spielplatz für die müden und erschöpften Kinder und auch das Ärzte-Ehepaar Kandzora, dass sich um die Impfung der Geflüchteten kümmern wird, erhalte medizinische Räume. Auf dem Grundstück werden insgesamt drei Areale entstehen, um den Ukrainer*innen so etwas wie ein bisschen Privatsphäre geben zu können. Die Verpflegung erfolgt im ehemaligen Restaurant Marin und wird von der Holstenhallen-Gastronomie übernommen. Zur Zusammensetzung sagte von Dollen, dass 70 bis 90 % Frauen angekommen seien. Eine Frage nach dem Schutz dieser Personengruppe wurde nicht gestellt.

Auch ein niedrigschwelliges Bildungsangebot soll entstehen. Man würde jetzt gezielt nach Frauen Ausschau halten, die schon einmal in der Arbeit mit Kindern aktiv gewesen sind.

Die ersten Flüchtlinge aus der Ukraine sind bereits in Neumünster in Empfang genommen worden. Erschöpft von den kräftezehrenden Ereignissen der Flucht, fehlt es an vielen elementaren Dingen, da wenig Zeit für die Fluchtvorbereitungen zur Verfügung stand. Die meisten Personen kamen nur mit dem, was sie am Körper tragen konnten.

Um die Versorgung mit Kleidung zu organisieren, wies von Dollen auf den Aufbau einer ehrenamtlichen Kleiderkammer im alten Postgebäude an der Friedrichstraße 7-19 (Erdgeschoss) hin. Dort ist handfeste Hilfe nicht nur beim Aufbau der Kleiderkammer, sondern auch bei der Kleideraufbereitung, -sortierung und -verteilung notwendig.

Ein Aktiver von Blau-Weiß Wittorf bot an, dass die Geflüchteten gerne am Tischtennisbetrieb teilnehmen können, möglicherweise auch direkt in der Schnoor-Arena.

Unter den Ankommenden sind aktuell auch 17 Roma, die in ihrer Heimat unter struktureller und institutioneller Diskriminierung leiden mussten. Mit einer würdigen Unterkunft und einem “Neumünster mit offenen Armen” zeigen wir diesen Geflüchteten unsere Solidarität!

 



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