Moin und willkommen zum Fleckenhörer am 6. Januar 2025.
Am 7. Januar 2005 verbrennt Oury Jalloh – an Händen und Füßen gefesselt – in der Zelle 5 im Polizeirevier Dessau (Bundesland Sachsen-Anhalt). Am Tatort wird kein Zündmittel gefunden. Drei Tage später taucht im Labor des Landeskriminalamtes ein Feuerzeugrest auf. Die polizeilichen Ermittler behaupten, dass dieser Feuerzeugrest aus den Brandresten der Zelle 5 stammt und unter dem Leichnam von Oury Jalloh gelegen haben soll. Die polizeiliche Ermittlungsausrichtung beschränkt sich auf die „Selbstentzündungsthese“. Es wird zu keinem Zeitpunkt in Richtung Mord ermittelt. Es konnten keine Spuren von Ourys Kleidung oder der Matratze, geschweige denn seine DNA am Feuerzeug gefunden werden. Dafür hunderte Faserreste und DNA, deren Herkunft bis heute von den zuständigen Behörden nicht geklärt wurde. Nach etlichen Gutachten, die die Mordthese belegen, reicht der Bruder von Oury Jalloh, Mamadou Saliou Diallo, Mitte 2023 eine Klage beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg ein. Er macht Verstöße Deutschlands gegen die Europäische Menschenrechtskonvention geltend. Morgen um 14 Uhr wird es in Dessau eine Gedenkdemonstration zum 20. Todestag von Oury Jalloh geben. Oury Jalloh – es war Mord!
Die nächsten Tage werden sicher auch spannend, denn am 11.1. soll der AfD Bundesparteitag in Riesa stattfinden. Gruppen in ganz Deutschland rufen dazu auf, diesen zum Desaster zu machen. Also legt euch euren Jahresvorrat an Nudeln an, beteiligt euch an den Aktionen und fahrt nach Riesa.
Unsere Themen heute:
+++ Der Arbeitsmarkt in Mittelholstein und Neumünster im Dezember 2024
+++ Reinigungskräfte bekommen mehr Geld: Mindestens 14,25 Euro pro Stunde für die „saubersten Jobs“ in Neumünster
+++ Veranstaltungshinweise
Musik:
Leftovers (Österreich)
Siekiera (Polen)
Benzin (Berlin)
east german beauties (Eisenhüttenstadt)
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