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Bienen- und insektenfreundliches Neumünster?

Holly Victoria Norval (CC BY 2.0), https://flic.kr/p/f3uLvr

Unter der Vorlage Nr. 0093/2018/An gab es am 18. Juni in der letzten Ratsversammlung vor der Sommerpause auch einen Antrag der SDP-Rathausfraktion, der auf ähnliche Weise schon einmal im März 2018 von der CDU und der SPD gestellt wurde.

Der Antrag der SPD sah 7 zentrale Punkte vor, die von der Ratsversammlung beschlossen werden sollten:

1. Die Stadt Neumünster solle für stadteigene Anpflanzungen und Saatflächen bienen- und insektenfreundliche Arten (Bienennährgehölze) verwenden und dabei standortgerechtes (klimatolerantes), heimisches Saatgut und Pflanzen nutzen. Insbesondere auch beim Straßenbegleitgrün. Überall, wo möglich, sollen so Bienen- und Schmetterlingswiesen entstehen.

2. Die Stadt solle sich verpflichten, auch weiterhin auf allen kommunalen Flächen keine Pflanzenschutzmittel anzuwenden.

3. Bei der Verpachtung von landwirtschaftlichen Flächen durch die Stadt soll eine Bewirtschaftung frei von Totalherbiziden festgelegt werden. Dazu gehört zum Beispiel Glyphosat. Alternative Nutzungsformen sollen mit dem jeweiligen Pächter erörtert werden (z.B. mit der als Hummelpflanze bekannten Silphie statt Mais).

4. Die Kriterien der “essbaren Stadt“, die in verschiedenen deutschen Städten bereits praktiziert werden, sollen in Neumünster Berücksichtigung finden. Entsprechende Maßnahmen wie z.B. öffentliche Hochbeete sollen geprüft werden.

5. Im Zuge der Mitgliedschaft der Stadt Neumünster im Bündnis Kommunen für Biologische Vielfalt sollen Best-Practice-Beispiele auf eine Umsetzung in der Stadt Neumünster geprüft werden. Hier sollen der Kreisverein der Kleingärtner, sowie die Naturschutzverbände und Imkervereine eingebunden werden.

6. Die Verwaltung soll (ggf. in Zusammenarbeit mit dem Technischen Betriebszentrum, TBZ ) ein Konzept zur Beratung bzw. Information von Bürgerinnen und Bürgern erarbeiten, wie Gärten und eigene Blühflächen gestaltet werden können. Auch hier sind der Kreisverein der Kleingärtner, sowie die Naturschutzverbände und Imkervereine einzubinden. Insbesondere sollen die Problematiken in Verbindung mit immer populärer werdenden Steingärten aufgezeigt werden.

  1. Über laufende Maßnahmen und Projekte solle der Planungs- und Umweltausschuss mindestens halbjährlich, darüber hinaus bei Bedarf informiert werden.

Jeannie Kubon von der SPD begründet diesen Antrag wie folgt:

Artenvielfalt gehöre auch in den urbanen Raum. In den vergangenen 30 Jahren sei der Insektenbestand in Deutschland um durchschnittlich 76% zurückgegangen. Es liege in der Verantwortung der Stadt, der für Bienen und andere Insekten kritischen Situation entschlossen entgegen zu treten. Neumünster mit einem breiten Angebot an Grünflächen, Straßenbegleitgrün und einer guten Vernetzung in den ländlichen Raum solle hier mit gutem Beispiel konsequent auf Artenerhaltung und biologische Vielfalt setzen. Dies unterstreiche auch der Beitritt der Stadt Neumünster zum Bündnis Kommunen für biologische Vielfalt.

Ein gesundes städtisches Ökosystem mit Artenreichtum in Tier- und Pflanzenwelt schaffe Lebensqualität für die Neumünsteranerinnen und Neumünsteraner.

Wir hören der Reihe nach die Ratsfrau Jeannie Kubon von der SPD, die den Antrag vorstellt, Ratsfrau Helga Bühse von der CDU mit dem Verweis auf ihren früheren Antrag aus 2018 und einer weiteren Kommentierung von Ratsfrau Esther Hartmann vom BFB.

Der Antrag wurde einstimmig von der Ratsversammlung angenommen.



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