In der Nacht zum 18.1.1996 wurde auf ein Flüchtlingsheim in der Hafenstraße in Lübeck ein Brandanschlag verübt. 10 Menschen starben, 38 wurden zum Teil schwer verletzt. Insgesamt gab es 55 Verletzte. In einer Polizeikontrolle wurden noch in der selben Nacht vier junge Männer aus Grevesmühlen festgenommen. Den Polizisten war ihr Bonehead-Outfit aufgefallen. Drei der Männer hatten Verbrennungen, wie sie typisch für Brandstifter sind (laut Lübecker Gerichtsmedizin). Am Samstag jährt sich der Anschlag zum 24. Mal. Wir berichten hier noch einmal ausführlich über die Hintergründe.
Zum Brandanschlag auf das Flüchtlingsheim sind einige Bücher erschienen, von denen drei hier kurz vorgestellt werden sollen.
Andreas Juhnke: Brandherd – Der zehnfache Mord von Lübeck
Brandherd ist die Chronik eines politisierten Falles mehrfachen Mordes, eines Ermittlungsskandals. Juhnkes Kriminal Report weist einen möglichen Weg durch den Indizien Dschungel, aber die Ermittler sind ihn nie gegangen. Das Buch ist im Chr. Links Verklag erschienen.
Wolf-Dieter Vogel: Der Lübecker Brandanschlag
Fakten, Fragen, Parallelen zu einem Justizskandal. Der Autor hat mit den meisten Zeuginnen persönlich gesprochen, beschäftigt sich mit dem Medienecho und vergleichbaren Anschlägen. Interviews mit Überlebenden und dem Lübecker Bürgermeister runden das Buch ab. Elefanten Press 1996, 128 Seiten
Ingrid Müller-Münch: Biedermänner und Brandstifter – Fremdenfeindlichkeit vor Gericht
Ingrid Müller-Münch war Korrespondentin der Nachrichtenagentur »Reuters« und der »Frankfurter Rundschau«, Redakteurin beim »Stern« und arbeitet heute hauptsächlich für den »Westdeutschen Rundfunk«. Dietz Taschenbuch 1998, 251 Seiten. Das Buch ist nur archivalisch erhältlich.
Quelle:
“Die Zeitung” – Zeitung der Aktion Jugendzentrum Neumünster e.V. (AJZ), Winter 2000
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