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FLECKENHÖRER vom 20.01.2025

Moin und willkommen zum Fleckenhörer am 20. Januar 2025.

Die AfD will am 25. Januar ab 11.00 Uhr eine Laufdemo in der Nähe der Geflüchtetenunterkunft veranstalten. Ihre Demoroute soll an der Landesunterkunft für Geflüchtete im Haart 148 und am Sinti-und-Roma-Mahnmal von Neumünster vorbeiführen. Am BAMF wollen sie eine Zwischenkundgebung machen und, wer weiß, vielleicht sogar ihre menschenverachtenden „Abschiebetickets“ verteilen. Ein breites Bündnis aus Tolzi, den Grünen, den Linken, VVN/BdA, SPD und Volt will das nicht ungestört geschehen lassen und hat zu einer Demo um 10:00 Uhr auf dem Konrad-Adenauer-Platz aufgerufen. Der Demonstrationszug durch die Innenstadt soll bis zum Haart gehen, wo um 11 Uhr am BAMF eine Kundgebung startet. Der Fleckenhörer ruft alle auf, sich anzuschließen, um deutlich zu zeigen, dass diese Rechtsextremist*innen in Neumünster nichts zu suchen haben. Treffpunkt auf dem Konrad-Adenauer-Platz ist um 9:30 Uhr!

Was war noch? Der von CDU und CSU angestrengte Untersuchungsausschuss zum Abschalten der letzten deutschen AKW nähert sich dem Ende – letzten Donnerstag wurden noch Kanzler Olaf Scholz und Wirtschaftsminister Robert Habeck befragt, in einigen Wochen gibt es dann einen Abschlussbericht. Bereits jetzt ist aber klar: Den von der Union und von der Springer-Presse herbei gedichteten Skandal gab und gibt es hier einfach nicht. Atomkraft ist und bleibt gefährlich, die AKW waren und sind für die Energieversorgung Deutschlands unnötig, die Energiewende ist im vollen Gang. Deswegen war und ist es richtig, wie von CDU und CSU einst selbst beschlossen, die AKW abzuschalten – so sehr sich die BILD-Zeitung und andere auch bemühen, die Fakten zu verdrehen. Das einzige, was sich seit Fukushima geändert hat: CDU und CSU verleugnen wieder die Gefahren der Atomkraft und versuchen erneut, mit der Uralt-Technik auf Stimmenfang zu gehen. Mit der realen energiepolitischen Lage hat das nichts zu tun.

Unsere Themen heute:
+++ Rückkehr der Bundeswehr in die Rantzau-Kaserne noch nicht beschlossene Sache
+++ Wer in Neumünster für den Bundestag kandidiert, dem sollen Beschäftigte auf den „Renten-Zahn“ fühlen
+++ 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz

Musik:
Wohnbau (Mainz)
Nox Novacula (Seattle)
Heaven Shall Burn vs. Dÿse (Saalfeld/Jena/Chemnitz)

Boostedt blüht – Interview mit der Landwirtin Wenke Haase

Dass Insekten vom Aussterben bedroht sind und man die Artenvielfalt retten muss, weiß man schon länger. Es gibt auch verschiedene Möglichkeiten, da anzusetzen. Beispielsweise legen viele Landwirte und Landwirtinnen in Schleswig-Holstein Blühstreifen am Rande der Felder an. Eine junge Landwirtin aus Boostedt hat sich jetzt aber zum Ziel gesetzt, mehr als nur einen Blühstreifen anzupflanzen. Simon Ladewig hat mit ihr über das Vorzeigeprojekt gesprochen.

Adler bekommt Probleme mit dem Horst

Recherche zum Verbot der rechtsextremistischen Gruppierung „Nordadler“ durch Horst Seehofer. Durch mehrere Personen aus der rechtsextremen Szene hat die circa 30-40 Personen starke Gruppierung Verbindungen nach Neumünster. Bei Symbolpolitik darf es nicht bleiben. Neonazis agieren in anderen Gruppierungen weiter, von denen es über 100 in Deutschland gibt.

Situation Geflüchteter in Boostedt und Neumünster

Der Boostedter Bürgermeister Hartmut König (CDU) ist in dieser Woche mit einem Hilferuf an die Öffentlichkeit gegangen. Angeblich würde sich Flüchtlinge nicht benehmen können. Es gäbe Konflikte mit den Anwohnern. Für Torsten Döring sei die aktuelle Berichterstattung zu Boostedt in einer Schieflage. Er verstehe, dass der Bürgermeister das als Hilferuf verstanden wissen will. Der Hilferuf müsse aber von den Geflohenen kommen, denn die sind in einer prekären Lebenssituation, nicht die Boostedterinnen und Boostedter. Die Kombination und unmittelbare räumliche Nähe der Erstaufnahme in Neumünster und der seit Anfang 2017 in Boostedt eingerichteten Landesunterkunft für Ausreisepflichtige (LUKA) sei bereits eine „Ankerzentrum light“. Zwar noch kein Ankerzentrum (Abkürzung für  Ankunft, kommunale Verteilung, Entscheidung und Rückführung), wie sich das Innenminister Seehofer vorstellt, aber die Tendenz sei da.