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faschismus

FLECKENHÖRER vom 09.06.2025

Moin und willkommen zum Fleckenhörer am 9. Juni! In den USA gibt es einen Vorgeschmack darauf, was passieren kann, wenn man Faschisten an die Macht lässt. Donald Trump schickt in Los Angeles 2000 prügelnde Cops los, um Demos gegen Deportationen niederzuknüppeln. Die Polizei streift durch die Straßen, schießt mit Tränengas, Gummigeschossen, Blendgranaten und verhaftet gewaltsam Menschen ohne Gerichtsverfahren. LAs Bürgermeisterin Karen Bass nimmt kein Blatt vor den Mund. Sie warf dem ICE – der Polizei- und Zollbehörde des Ministeriums für Innere Sicherheit der USA – vor, „Empörung, Chaos, Angst und Terror“ zu schüren und schlug den Bundestruppen mit einer klaren Botschaft die Tür vor der Nase zu: Die Nationalgarde sei in ihrer Stadt nicht willkommen.

Eine mutige Entscheidung. Ebenso mutig und Respekt verdient die Hungerstreikerklärung der Antifaschist*in Maja. Vor fast einem Jahr wurde sie rechtswidrig nach Ungarn ausgeliefert. Seitdem wird sie in menschenunwürdiger Langzeit-Einzelhaft gefangen gehalten. Am 4. Juni 2025 sollte über ihren Antrag auf Verlegung in den Hausarrest entschieden werden. Diese Entscheidung wurde verschoben. Die früheren Anträge auf Verlegung in den Hausarrest wurden abgelehnt. Maja ist nicht länger dazu bereit, in dieser untragbaren Situation auszuharren und auf Entscheidungen einer ungarischen Justiz zu warten, die über die letzten Monate Rechte immer wieder systematisch verletzt hat. Mit dem Eintritt in einen Hungerstreik fordert sie, dass sie nach Deutschland zurück überstellt wird, dass sie zu ihrer Familie zurückkehren kann und sie von zuhause an dem Verfahren in Ungarn teilnehmen kann.

Unsere Themen heute:
+++ Krimineller Innenminister? Dobrindt setzt auf offenen Rechtsbruch und sagt dem Rechtsstaat den Kampf an
+++ Bericht über die Unterzeichnung der Grundsatzerklärung zum Bau der 1. muslimischen Kita in Neumünster
+++ Veranstaltung zu Asylrechtsverschärfungen im Stadtteilladen Anni Wadle

Musik:
Fun Total (Hamburg)
Death Pill (Ukraine)
Scattergun (Berlin)
U2 (Irland)

Kundgebung für Demokratie und Menschenrechte am 28. Januar 2024 auf dem Großflecken. Jetzt unseren Mitschnitt in der Audiothek hören.

Unter dem Motto NIE WIEDER – heißt JETZT ! hat der Runde Tisch für Toleranz und Demokratie der Stadt Neumünster seine mehr als 30 Mitgliedsorganisationen und die gesamte Zivilgesellschaft der Stadt aufgerufen, sich aktiv an der Verteidigung und Stärkung unseres demokratischen Gemeinwesens zu beteiligen.

Das Freie Radio Neumünster hat für alle, die nicht dabei sein konnten, die Kundgebung aufgezeichnet. Die Kundgebung wurde von mehreren Tausend Menschen besucht. Die Veranstalter sprachen von 4.000 Menschen auf dem Großflecken.

Schwerpunkt Politik

Schwerpunkt Politik – Corona und Verschwörungsideologien

In der aktuellen Coronakrise gibt es besorgte Bürger, die nicht mehr bereit sind den Vorgaben und Erklärungen der Politik und Wissenschaft zu folgen. Sie versammeln sich zum Teil hinter obskuren Gruppierung und Personen, die sich durch Verschwörungserzählungen und -mythen geprägt gegen die Regierung wenden.

Die extreme Rechte und antifaschistische Gegenwehr in Großbritannien

Die Naziszene im England der 70er Jahre hatte sich vor allem in der National Front zusammengeschlossen, die aber dann z.b. die Positionen des iranischen Ajatollah Khomeini unterstützte, was in den 80ern dazu führte, dass die Naziskinheads dem NF den Rücken kehrten. Wir beleuchten die Naziszene danach (EDL/Tommy Robinson) bis heute (UKIP/Farage).

Deportationsforschung in Neumünster

Im Juni hatten wir vom Freien Radio einen Tweet der KZ-Gedenkstätte Neuengamme gelesen und erfahren, dass da nach Erinnerungsberichten von Überlebenden der Deportation von Sinti und Roma ins Arbeitslager Belzec im Mai 1940 gesucht wurde. Wir haben dann von der im Forschungsprojekt tätigen Historikerin Dr. Kristina Vagt erfahren, dass in den nächsten Jahren ein Dokumentationszentrum mit Dauerausstellung entstehen soll, in dem die Biografien der Opfer ganz wichtig sein werden. Ingo Schumann berichtet.