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FLECKENKIEKER

FLECKENHÖRER vom 15.04.2024

Moin zum Fleckenhörer am 15. April 2024! Am 15. April 2023 ist das letzte deutsche Atomkraftwerk abgeschaltet worden: Zum ersten Jahrestag des AUS!stiegs würdigen ein Dutzend namhafte Künstler:innen und Zeitzeug:innen mit einer konzertanten Lesung die außerparlamentarische Anti-Atom-Bewegung, die das nukleare AUS! über ein halbes Jahrhundert erkämpft hat.

Es ist ein erlesenes Ensemble, das sich beim Hamburger Literaturfestival ›Lesen ohne Atomstrom‹ engagiert: Die vielfach preisgekrönten Film- und TV-Stars Barbara Auer, Johanna Christine Gehlen, Anna Thalbach, Sebastian Bezzel, Johann von Bülow und Walter Sittler mit Blues-Legende Abi Wallenstein und Pianist Günther Brackmann sowie Aktivist:innen verschiedener Generationen wie Hanna Poddig, Eva Stegen, Wolfgang Ehmke und Henning Venske präsentieren ihr Hörbuch ›Ziviler Ungehorsam schaltet Deutschlands Atomkraft AUS!‹ im Hamburger Theater ›Centralkomitee‹.

Festivalsprecher Frank Otto: »Die Abschaltung des letzten Meilers war ein zivilisatorischer Meilenstein. Der nur möglich geworden ist durch das jahrzehntelange Engagement Hunderttausender Aktivist:innen. Das würdigt ›Lesen ohne Atomstrom‹ mit dem Hörbuch und zusätzlichem Live-Arrangement, das nur dieses eine Mal auf die Bühne kommt.«

Heute Abend kommen alle Radiohörenden auf UKW und DAB+ in den Genuss, das komplette Stück dann hier im Freien Radio Neumünster zu hören, um 21 Uhr geht es los, Wiederholung am 16.04.2024 um 12 Uhr.

Unsere Themen heute:
+++ Buchvorstellung: Florence Hervé hat ein neues Buch herausgebracht. Es heißt „Ihr wisst nicht, wo mein Mut endet. Europäische Frauen im Widerstand gegen Faschismus und Krieg“
+++ [Flüchtlingsrat SH] Ein Schleswig-Holsteiner Bündnis sagt NEIN zum „Gemeinsamen Europäischen Asylsystem“
+++ Vortrag am 19. April: „Neofaschisten arbeiten an einem anderen Europa“

Musik von:
Mentalité 81 (F)
T.V. Smith (UK)
Nofuture (Bayern)

FLECKENKIEKER

FLECKENHÖRER vom 14.08.2023

Moin zum Fleckenhörer am 14. August 2023!
Letzte Woche haben wir über die Abschiebung einer suizidgefährdeten Tunesierin aus der psychiatrischen Klinik Rickling berichtet. Aufgrund des medialen Echos hat Aminata Touré, die Integrationsministerin, den Rückführungserlass geändert. Aus Krankenhäusern und ähnlichen Einrichtungen darf zukünftig nicht mehr direkt abgeschoben werden.

Jedes Projekt und jede Planung bedürfen einer vertieften, sachbezogenen Diskussion über ihr Für und Wider. Sei es das Senden eines Radios über UKW oder DAB+ oder das Verbot der AfD. Das gilt auch für den Nationalpark Ostsee und deshalb hören wir die Stellungnahme des NABU zur aktuellen Polemik in der Debatte.

Am Freitag hat das Schleswig-Holsteinische Verwaltungsgericht der Gemeinde Henstedt-Ulzburg angeordnet, dasss sie der AfD das Gemeindehaus in Henstedt Ulzburg zur Durchführung ihres Landesparteitags zur Verfügung stellen muss. “Es bestünden keine hinreichenden Anhaltspunkte dafür, dass es zu einem gewalttätigen Aufeinandertreffen von Veranstaltungsteilnehmern und Gegendemonstranten komme, welches nicht durch polizeiliche Maßnahmen unterbunden werden könnte”, heißt es in der Urteilsbegründung. Das möchte ich bezweifeln. Antifa-Gruppen in ganz Schleswig-Holstein und Hamburg mobilisieren bereits dorthin. Die AfD Neumünster, die auch dort vertreten sein wird, hetzt derweil auf Facebook gegen die “Altparteien”. Man würde es begrüßen, wenn die Altparteien nach Übernahme der politischen Macht aus den Parlamenten geprügelt würde, schrieb ein Fan der AfD Neumünster. Die AfD Neumünster setzte ein “Gefällt mir” unter diesen Gewaltaufruf.

Themen:
+++ FRSH-Stellungnahme zum aktuellen Abschiebefall Rickling
+++ NABU fordert: Schluss mit der polemischen Stimmungsmache gegen den Nationalpark Ostsee!
+++ Afghanistan Demonstration am 15. August in Kiel

FLECKENKIEKER

FLECKENHÖRER vom 24.04.2023

Willkommen zum Fleckenhörer am 24. April 2023. Am Samstag standen die Parteien wieder in Neumünster an ihren Infoständen, um Windmühlen und derlei Gimmicks an den Bürger oder die Bürgerin zu bringen. Auch ich saß mit einem Kaffee und der Familie samt Hund am Rondell vor der Lütjenstraße, als eine Meldung einging, dass “Heimat Neumünster” einen Infostand vorm alten Subway aufgebaut habe. Klar, dass ich mal kurz nach den Rechten schaute. Gegenprotest war in dieser kurzen Zeit nicht mehr zu organisieren, darum blicken wir auf die Akteur*innen, die sich dort versammelten. Eine geballte Ladung aus dem Straftaten-Register kam dort zusammen. Gesichtet wurde Mike Denz. Ein VfR-Hooligan, der bereits 1996 Schlagzeilen im Courier machte, als die Fangruppierung “VfR-Szene Neumünster” bei einem Fußball-Länderspiel der deutschen Mannschaft in Polen ein Transparent mit der Aufschrift “Schindler-Juden – wir grüßen euch” hochhielt, das Denz gehörte. Der gelernte Bäcker kandidierte bereits 1990 auf dem NPD-Bundesparteitag für Ämter. Außerdem war Peter von der Born anwesend, der Anfang der 2000er zum harten Kern der Kieler Neonaziszene gehörte. Bei der Landtagswahl in Schleswig-Holstein 2005 trat von der Born dann für die NPD an. Aber wir wollen den Rechten nicht zu viel Platz bieten und schwenken gleich rüber zu den Themen, heute am Würstchen-im-Schlafrock-Tag, was eigentlich ganz gut auch das Motto des Wahlstands der NPD hätte lauten können:

+++ Jeder Job in Neumünster hat seine Tücken: IG BAU startet 54.600 x “Sicherheits-Weckruf”
+++ Protest gegen Abschiebung von Kurd:innen aus Timmendorfer Strand
+++ Wie Menschen mit Behinderung oder alte Menschen in Neumünster wählen: Stimmen aus dem Seniorenbeirat

Festung Europa – Keine Hilfe für Geflüchtete in Griechenland

Am Mittwoch vereinbarten die europäischen Innenminister weiter eine forcierte Abschottungspolitik für die Festung Europa, zur selben Zeit lehnten CDU, SPD und AFD gemeinsam im Bundestag die Aufnahme von minderjährigen Geflüchteten aus Griechenland ab. Während an der griechisch-türkischen Grenze Menschen mit Tränengas und Blendgranaten und wohl auch mit scharfer Munition beschossen werden und auf den griechischen Inseln Geflüchtete, Flüchtlingshelfer und Journalisten von einem organisierten faschistischen Mob angegriffen werden. Für das Infomagazin telefonierte Sönke Jahn mit Martin Link vom Flüchtlingsrat Schleswig-Holstein über die Situation der Flüchtenden in Griechenland, über die derzeitige Eskalation an der Grenze zur Türkei und über die Chancen, Geflüchtete doch noch aus den desolaten griechischen Flüchtlingslagern evakuieren zu können.