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FLECKENHÖRER vom 08.01.2024

Foto: X (TerrxrZegge161)

Moin und willkommen zum Fleckenhörer am 8. Januar 2024! Die Bauern sind außer Rand und Band – das ist heute am 8. Januar wahrscheinlich das größte Thema. Der herbeifantasierte Generalstreik ist nicht eingetreten. Stattdessen haben aber landesweit von Rechtsextremen unterwanderte Bauernproteste stattgefunden, Kolonnenfahrten, Schlepperkonvois, Sternfahrten, Mahnwachen bis zu Blockaden von Autobahnauffahrten. Das Rechtsaußen-Spektrum mobilisierte auf breiter Front zur Unterstützung der Bauernproteste, insbesondere in den einschlägigen Telegrammgruppen. Man hofft auf ein Ende der Ampelkoalition, Neuwahlen und einen gewaltsamen Umsturz. Verbale Gewalt hat es bereits im nordfriesischen Schlüttsiel gegeben, als Robert Habeck in seinem Urlaub belästigt wurde.

Haben die “normalen Bauern” denn Recht? Sicher gibt es eine große Konzentrierung der Landwirtschaft in Großbetrieben, innerhalb Deutschlands vor allem im Norden des Landes, wo die importierten Futtermittel in den Nordseehäfen ankommen und billiger verfügbar sind, anders als im Süden des Landes, wohin sie erst einmal verbracht werden müssen. Natürlich blieben die Folgen einer solchen Politik nicht aus und Landwirte, die sich diesem Vorschlag gemäß auf reine Mastbetriebe oder Milchbetriebe umgestellt haben (manchmal ohne jeden eigenen Futtermittelanbau) sind auf diese Weise abhängig von den Weltmarktpreisen für ihre Produkte ebenso wie von den diversen Subventionen des Staates, die ihnen ein solches Wirtschaften überhaupt erst ermöglichen. Dazu kommen selbstverständlich Umweltprobleme, wie Entsorgungsprobleme von Gülle aus einer derart intensiven Viehhaltung, dass ein Ausbringen der Gülle auf den betriebseigenen Feldern der Region im Grunde nicht mehr möglich ist, ohne die Böden zu überdüngen und damit vor allem das Grundwasser zu belasten.
Das alles sind aber keine Argumente dafür, den rechten Blockierbauern zu folgen und mit ihrer Hühnerhisbollah Ampelgalgen in die Gegend zu stellen, dafür zu sorgen, dass sogar Schulen geschlossen bleiben und Menschen gefährdet werden.
Dass man Forderungen auch anders formulieren kann als das einige rechts abgebogene schleswig-holsteinische Bauern tun, zeigt die junge Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (jAbL). Das ist eine Gruppe junger Bäuerinnen und Bauern, GärtnerInnen, ImkerInnen und anderer Menschen aus dem landwirtschaftlichen Umfeld, die gemeinsam zu agrarpolitischen Themen arbeiten. Sie wollen sich aktiv in die Politik einbringen und mehr Menschen für die Belange der Landwirtschaft sensibilisieren.
Unsere Themen heute:
+++ Die Innenministerkonferenz hat den Iran-Abschiebungsstopp beendet. Der Flüchtlingsrat SH fordert: Keine Abschiebungen in den Iran!
+++ In Glückstadt gab es einen Brand in der Abschiebungshaftzelle: Der Flüchtlingsrat fordert seriöse Ermittlungen der Brandursache
+++ Die Angstprediger – Wie rechte Christen Gesellschaft und Kirchen unterwandern
Musik heute von Schmachwanderunk, Egotronic, The Skinflicks.


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