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Audiothek

Die Zerschlagung der Neumünsteraner Gewerkschaften 1933

Während auf der großen Maikundgebung – von Hitler zum “nationalen Tag der Arbeit” erklärt – keine Anzeichen von Spannungen zwischen NSDAP und Gewerkschaften bestanden, erstürmten am 2. Mai 1933 SA und Hilfspolizei das Gewerkschaftshaus in der Fabrikstraße 32. Sämtliches Vermögen wurde beschlagnahmt und Gewerkschaftsfunktionäre in “Schutzhaft” genommen. Ein kurzer Exkurs in die Geschichte Neumünsters.

Solidarisch Nicht Alleine

Wie überall, hat sich auch in Neumünster die Arbeitslosigkeit in diesem Monat massiv erhöht. “Es ist eine der dramatischsten Krisen” sagte uns Frank Hornschu im Interview. Der Geschäftsführer der DGB Kiel Region bewertete die aktuellen Entwicklungen auf dem Arbeitsmarkt und kommentierte die angekündigte Erhöhung des Kurzarbeitergeldes und forderte von der Bundesregierung weitere Zusagen z.B. zur Erhöhung des Mindestlohns. Die ersten Lockerungen der Corona-Maßnahmen gefährden zudem den Arbeits- und Gesundheitsschutz oder Arbeitszeitregelungen, so Hornschu. Landes- und Bundesregierung müssen das bei künftigen Lockerungen unbedingt beachten.

Bildungsarbeit mit Abstand

Die Schulen nehmen ihren Betrieb langsam wieder auf, Kitas bleiben vorerst im Notbetrieb. Die Corona-Pandemie hat die Arbeit der Erzieherinnen und Erzieher hart getroffen und stellt alle vor neue Herausforderungen. Bildungsarbeit mit Abstand ist angesagt. Über die Auswirkungen der Corona-Pandemie sprachen wir mit Astrid Henke von der Gewerkschaft Bildung und Wissenschaft in Schleswig-Holstein.

Statements aus der Lokalpolitik zum 1. Mai

Die gewohnte Demonstration zum 1. Mai musste heute auch in Neumünster ausfallen. Wir haben deshalb Statements aus verschiedenen Neumünsteraner Ratsfraktionen eingesammelt und zum Beginn unseres Sonderprogramms ausgestrahlt. Zu hören waren die Ratsherren Jonny Griese, Volker Andresen, Sven Radestock, Bernd Delfs und Thorsten Klimm und der ver.di Bezirksvorsitzende Südholstein Dr. Christoph Ostheimer.

Pandemie vergrößert Ungleichheiten

Die Pandemie wirkt verschärfend insbesondere für Beschäftigte mit niedrigeren Einkommen, in Betrieben ohne Tarifvertrag oder Betriebsrat. Frauen sind derzeit überproportional belastet. Beschäftigte in niedrigeren Einkommensgruppen sind häufiger in Kurzarbeit als Arbeitnehmer mit höherem Einkommen. Die Corona-Krise offenbart die Ungleichheit hiesiger Arbeits- und Sozialverhältnisse. Die Hans-Böckler-Stiftung hat zu Beginn des Lockdowns 7.677 Erwerbstätige interviewt und damit eine repräsentative Erhebung zu den aktuellen Verhältnissen durchgeführt. Wir haben dazu mit Rainer Jung von der Hans-Böckler-Stiftung gesprochen.

Schattenkrieg gegen die Nazis

“Eine schöne lebenslustige junge Frau taucht nach dem deutschen Einmarsch in Paris ab in den Untergrund, hilft britischen Piloten bei der Flucht und flieht im letzten Moment nach England, bevor die Gestapo sie verhaftet. Sie wird zur Geheimagentin ausgebildet, springt mit dem Fallschirm über dem besetzten Frankreich ab, kämpft im Schattenkrieg der Résistance gegen die SS – und ist legendär als eine der Heldinnen im Kampf für die Freiheit Europas.” Das ist der Klappentext zu einem Buch über Nancy Wake. Clément hat sich mit der britischen Widerstandskämpferin beschäftigt. Auslöser für ihren persönlichen Schattenkrieg gegen die Nazis seien die Pogrome gegen ihre jüdischen MitbürgerInnen gewesen.

Mit Mut und List

Europäische Frauen im Widerstand. Florence Hervé ist Autorin, Journalistin und Dozentin und hat zahlreiche Veröffentlichungen, u.a. zu den Themen Faschismus, Widerstand und Frauenbewegung herausgegeben. In dem Buch “Mit Wut und List” geht es um den so wichtigen Widerstand im Nationalsozialismus, der von Frauen geleistet wurde. Ingo Schumann hat dazu ein Gespräch mit Florence Hervé geführt.

Können Apps bei der Bekämpfung des Coronavirus helfen?

Das Robert-Koch-Institut hat bereits eine App zur Verfügung gestellt, die den Namen “Corona-Datenspende” trägt. Wenn genügend Smartphone-Besitzer die App nutzen, können aus den gelieferten Daten Rückschlüsse auf die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Virus gezogen werden. Weniger übersichtlich ist die Lage beim Thema Kontaktverfolgungapps. Diese kommunizieren untereinander und müssen natürlich letztendlich eine Rückmeldung an betroffene Anwender und Gesundheitsämter ermöglichen, nachdem ein Infizierter mit anderen Personen in Kontakt gekommen ist, wenn sie ihren Zweck erfüllen sollen. Welche Datenschutzprobleme sind damit zu erwarten?

Protest in der Landesunterkunft führt zu Polizeieinsatz

Vor 14 Tagen war die Landesunterkunft für Flüchtlinge in Neumünster komplett unter Quarantäne gestellt worden. Nahezu 400 Menschen durften die Einrichtung seitdem nicht verlassen. Die heutige fristgemäße Aufhebung bezog sich jedoch nicht auf das gesamte Gelände und führte heute Vormittag zu Protesten der Bewohner eines Hauses. Das sei zur Isolierung von Erkrankten von der Maßnahme zunächst ausgenommen worden. Ohne weitere Infektionen könne die Quarantäne erst in der nächsten Woche komplett aufgehoben werden. Die Proteste führten jedoch zu einem Großeinsatz der Polizei, der ohne Zwischenfälle heute Nachmittag zu Ende ging.

Erinnerungen an Lee Konitz

Der Jazzsaxofonist Lee Konitz stand wie kein anderer für den Modern Jazz und machte den Cool Jazz bekannt. In dieser Woche ist der 92-jährige Ausnahmekünstler in New York nach einer Covid-19-Erkrankung gestorben. Konitz spielte das Altsaxophon und wurde Ende der 1940er Jahre durch seine Aufnahmen mit Miles Davis bekannt. Mitte der 1950er begann er seine Solo-Karriere und erhielt zahlreiche Auszeichnungen.  Jörg Wenk erinnert an ihn.

Handi & Cap: Zu Gast ist Heike Norda

Hier hört Ihr eine neue Folge von „Handi & Cap“ für und von Menschen mit irgendeiner Form von Beeinträchtigung. Eva Matern sprach in der April-Sendung diesmal mit Heike Norda. Sie hat in Neumünster eine Selbshilfegruppe für Betroffene chronischer Schmerzen ins Leben gerufen.  In dem Gespräch geht es um das Syndrom Morbus Sudeck und die Aktivitäten der Gruppe.

Bands gesucht für “Stay at home – But stay antiracist!”

Die Kunst- und Kulturschaffenden leiden derzeit besonders extrem unter den Beschränkungen gegen die Corona-Epedemie. Alle Ausstellungen oder Konzerte wurden derzeit abgesagt. Die ohnehin geringen Gagen fallen ersatzlos weg. Und auch die Rettungsschirme sehen nicht vor, für Künstlerinnen und Künstler die Kosten für den Lebensunterhalt zu tragen. Um diesem Kahlschlag etwas zu entgegnen, werden derzeit Konzerte ohne Publikum gestreamt. Das haben auch Initiativen in Schleswig-Holstein vor. STAY AT HOME – BUT STAY ANTIRACIST! heißt der Aufruf an Bands sich zu melden. Für ein zweitägiges Online-Festival Ende Mai, inklusive einer Gage.

#LeaveNoOneBehind Solidaritätsprotest in Neumünster

Um auf die unhaltbare Lage der Geflüchteten in Griechenland und der Menschen ohne festen Wohnsitz aufmerksam zu machen, haben sich am Samstag, 11. April 2020, ein Dutzend junge Menschen auf dem Großflecken zusammen gefunden. Sie forderten die Stadt auf, die Jugendherbergen und Hotels für Menschen ohne festen Wohnsitz zu öffnen. Außerdem müsse jetzt dringend dafür gesorgt werden, dass die Menschen aus den Lagern in Griechenland endlich aufgenommen werden können, so wie es zahlreiche Organisationen und Unterstützer*innen der Kampagne #LeaveNoOneBehind fordern. Wir haben mit ihnen über die Forderungen gesprochen und unter welchen Auflagen durch die Corona-Pandemie der Protest in Neumünster stattfinden konnte.

Virtueller Ostermarsch 2020 auch in Neumünster

Auch das Friedensforum Neumünster reagiert auf den Virus-Notstand und stellt sich auf einen virtuellen Ostermarsch 2020 ein. Die Neumünsteraner produzierten dazu eigens ein Mobilisierungs-Video, wie uns Dr. Christof Ostheimer vom Friedensforum im Interview schilderte. Wir wollten erfahren, wie sehr Corona auch in Neumünster den traditionellen Ostermarsch verändert.

EU in der Krise

Es ist Zeit eine erste Zwischenbilanz zur EU-Politik der letzten Wochen zu ziehen. Wir fragten dazu Rasmus Andresen, wie Hilfen für Spanien und Italien aussehen müssten und wo der Aufschrei bleibt, zu dem was auf den griechischen Inseln mit Flüchtlingen passiert oder in Ungarn unter Viktor Orban zu einer weiteren Aushölung der Demokratie dort führt. Rasmus Andresen ist seit 2019 Europaabgeordneter der Grünen und war vormals Vizepräsidentin des schleswig-holsteinischen Landtags und medienpolitischer Sprecher seiner Fraktion.